Stand: 15.02.2017
© Copyright Roland Fromme
Der Leuchturmtriathlon auf Fuerteventura 2014 (1,5K; 40K; 13K) Spontaner kann man sich kaum für einen solch schweren Olympischen Triathlon in der Vorsaison entscheiden, als es mir ergangen ist während unseres Trainings-Urlaubs auf Fuerteventura. Hintergrund ist dabei das Verhältnis von guten Rahmenbedingungen und persönlichem Ehrgeiz gewesen, um auch einmal einen internationalen TRI zu absolvieren. Die Veranstaltung war Online längst geschlossen, eine Anmeldung war jedoch in unserem Sporthotel Playitas (größte TRI-Sporthotel Europas) noch bis zum 20.03. möglich, also bis zwei Tage vorm Start. Zwei Tage grübeln, und Einschätzung der Trainingsleistungen im Hotel beim Schwimmen (2x täglich) und beim Radfahren (täglich 3-4 Stunden) waren dann Auslöser für die sehr mutige Entscheidung in diesem teilweise Elitestarterfeld teilzunehmen. Birgit stellte noch die entscheidende Frage, ob ich damit leben kann auch Letzter zu werden, ich konnte. Man erfuhr schnell unter den Triathleten, dass es eine sehr sehr schwere Laufstrecke sei. Nun, da hatte ich keine Ängste, da ich schon durchhalten werde. Vorher probierte ich die Strecke per Rad zu erkunden, musste jedoch teilweise absteigen! Die Serpentinen zum Leuchtturm hoch waren zu steil bei 7 Windstärken von vorne!! Wer die Medaille will muss also leiden können, wurde immer klarer. Eigentlich reicht mir schon der Gedanke 1,5 km im Atlantik mit dem Wind und den Strömungen zu schwimmen, in einem Neo, den ich am Abend vorher bekomme (wird schon passen, wurde mir gesagt). Am Abend vorher gab es ein Briefing auf Spanisch mit einem Bruchteil Englisch und einigen Restfragen, insbesondere nach der missverständlichen maximal erlaubten Zeit pro Disziplin. 50 Minuten für das Schwimmen konnte ich nicht klar einschätzen, da ich nur im Freibad trainiert hatte (vorher übrigens seit September nicht mehr). Dann endlich kam der 22.03.14, wo es um 7:00 zum Einchecken der Räder Schlange stehen hieß, bevor ich noch schnell ins Hotelzimmer lief, um meinen Neo anzuziehen. Mit Neo aus dem Zimmer dann durchs Hotel zum schwarzen Atlantikstrand. Dort wurden Frauen und Staffelteilnehmer (Start 8:05 Uhr) von den männlichen Einzelstartern getrennt (Start ca. 8:15 Uhr). Absperrgitter und eine elektronische Chipkontrolle und Badekappenkontrolle verhinderte den Zutritt Unbefugter. Einschwimmen machte für mich keine Sinn, also hinter dem Feld aufstellen und auf gehts: Der Atlantik hatte ca. 17-18°C und war relativ friedlich an dem Morgen. Zwei Schleifen (Dreiecke) schwimmen und dann an Land, hat recht gut geklappt, zumal es im hinteren Feld nicht dränglich war… Da auch Profis teilgenommen hatten, machte ich mir nur Gedanken, ob ich wohl überschwommen werde. Ohne Krämpfe aus dem Wasser, und dann durch den steinigen Strand auf die Holzbohlen und dann durch die Süßwasserduschen auf den ca. 700m langen „roten Teppich“ durch die Anlage bergan zur Wechselzone. Nun wurde es speziell, den Neo nicht beschädigen, ein Hemd überziehen und mein Kofferband(!) mit der Startnummer x-mal um den Körper wickeln, da ich kein Startnummernband verfügbar hatte. 10 Minuten nach dem Schwimmen dann auf die 40km Radstrecke mit den anspruchsvollen Hügelpassagen und meist Gegen- oder Seitenwind (mind. 5-6 Bft). So fährt man auch mal längere Abschnitte mit 10-20km/h und muss geduldig sein, wohl wissend dass es auch noch Rückenwind (Talwind) geben wird. Die ersten 20km bis Tuineje waren daher sehr anstrengend und wurden danach mit schnellen Abschnitten Richtung Gran Tarajal belohnt. Eine kurze Unterbrechung nach dem Verlust meiner Radpumpe konnte da auch nicht mehr stören, denn die Freude am Sport und der unvergessliche Spaß in dieser Vulkanlandschaft in so einer hochbesetzten Veranstaltung teilzunehmen, war jetzt einzig wichtig und Erlebnis. Wohl wissend auch mal Radfahrer überholt zu haben und nicht Letzter zu werden, kam ich nach 1h 25’ wieder in der Wechselzone an. Nun also noch der schwere 13km Lauf. Ganz ohne Koppeltraining und bei jetzt steigenden Temperaturen Richtung 20°C ging es mit stärker werdendem Gegenwind zunächst langsam stetig steigend Richtung Leuchtturm. Unterstützt von Birgits Fahrradbegleitung und ohne falsche Ansprüche als Flachlandläufer, lies ich es vorsichtig angehen. Stark schwitzend und mit sehr wechselnder Geschwindigkeit erreichte ich den letzten Kilometer vor der Wende am Leuchtturm, nur jetzt ging es steil bergauf, so dass auch schnelles Gehen helfen musste. Am Leuchtturm war regelrecht Sturm und kein Grund hier die Aussicht zu genießen. Noch 6,5km abwärts im hohen Tempo und dann voller Emotionen in den Zielkanal. Nach 3h10’ war ich zwar 1h5’ nach dem Sieger im Ziel, hatte aber viel Spaß und immer noch alle Möglichkeiten, wie z.B. frisch gekochte Speisen zu essen (Nudelpfanne, Paella, Garnelen, Obst, Trockenfrüchte uvm.) und eine ausführliche Massage. Der Tag war eindeutig ein Highlight im Trainingscamp Playitas und kann Leistungssportlern und Normalambitionierten gleichermaßen uneingeschränkt empfohlen werden.
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Stand: 15.02.2017
© Copyright Roland Fromme
Der Leuchturmtriathlon auf Fuerteventura 2014 (1,5K; 40K; 13K) Spontaner kann man sich kaum für einen solch schweren Olympischen Triathlon in der Vorsaison entscheiden, als es mir ergangen ist während unseres Trainings-Urlaubs auf Fuerteventura. Hintergrund ist dabei das Verhältnis von guten Rahmenbedingungen und persönlichem Ehrgeiz gewesen, um auch einmal einen internationalen TRI zu absolvieren. Die Veranstaltung war Online längst geschlossen, eine Anmeldung war jedoch in unserem Sporthotel Playitas (größte TRI-Sporthotel Europas) noch bis zum 20.03. möglich, also bis zwei Tage vorm Start. Zwei Tage grübeln, und Einschätzung der Trainingsleistungen im Hotel beim Schwimmen (2x täglich) und beim Radfahren (täglich 3-4 Stunden) waren dann Auslöser für die sehr mutige Entscheidung in diesem teilweise Elitestarterfeld teilzunehmen. Birgit stellte noch die entscheidende Frage, ob ich damit leben kann auch Letzter zu werden, ich konnte. Man erfuhr schnell unter den Triathleten, dass es eine sehr sehr schwere Laufstrecke sei. Nun, da hatte ich keine Ängste, da ich schon durchhalten werde. Vorher probierte ich die Strecke per Rad zu erkunden, musste jedoch teilweise absteigen! Die Serpentinen zum Leuchtturm hoch waren zu steil bei 7 Windstärken von vorne!! Wer die Medaille will muss also leiden können, wurde immer klarer. Eigentlich reicht mir schon der Gedanke 1,5 km im Atlantik mit dem Wind und den Strömungen zu schwimmen, in einem Neo, den ich am Abend vorher bekomme (wird schon passen, wurde mir gesagt). Am Abend vorher gab es ein Briefing auf Spanisch mit einem Bruchteil Englisch und einigen Restfragen, insbesondere nach der missverständlichen maximal erlaubten Zeit pro Disziplin. 50 Minuten für das Schwimmen konnte ich nicht klar einschätzen, da ich nur im Freibad trainiert hatte (vorher übrigens seit September nicht mehr). Dann endlich kam der 22.03.14, wo es um 7:00 zum Einchecken der Räder Schlange stehen hieß, bevor ich noch schnell ins Hotelzimmer lief, um meinen Neo anzuziehen. Mit Neo aus dem Zimmer dann durchs Hotel zum schwarzen Atlantikstrand. Dort wurden Frauen und Staffelteilnehmer (Start 8:05 Uhr) von den männlichen Einzelstartern getrennt (Start ca. 8:15 Uhr). Absperrgitter und eine elektronische Chipkontrolle und Badekappenkontrolle verhinderte den Zutritt Unbefugter. Einschwimmen machte für mich keine Sinn, also hinter dem Feld aufstellen und auf gehts: Der Atlantik hatte ca. 17-18°C und war relativ friedlich an dem Morgen. Zwei Schleifen (Dreiecke) schwimmen und dann an Land, hat recht gut geklappt, zumal es im hinteren Feld nicht dränglich war… Da auch Profis teilgenommen hatten, machte ich mir nur Gedanken, ob ich wohl überschwommen werde. Ohne Krämpfe aus dem Wasser, und dann durch den steinigen Strand auf die Holzbohlen und dann durch die Süßwasserduschen auf den ca. 700m langen „roten Teppich“ durch die Anlage bergan zur Wechselzone. Nun wurde es speziell, den Neo nicht beschädigen, ein Hemd überziehen und mein Kofferband(!) mit der Startnummer x-mal um den Körper wickeln, da ich kein Startnummernband verfügbar hatte. 10 Minuten nach dem Schwimmen dann auf die 40km Radstrecke mit den anspruchsvollen Hügelpassagen und meist Gegen- oder Seitenwind (mind. 5-6 Bft). So fährt man auch mal längere Abschnitte mit 10-20km/h und muss geduldig sein, wohl wissend dass es auch noch Rückenwind (Talwind) geben wird. Die ersten 20km bis Tuineje waren daher sehr anstrengend und wurden danach mit schnellen Abschnitten Richtung Gran Tarajal belohnt. Eine kurze Unterbrechung nach dem Verlust meiner Radpumpe konnte da auch nicht mehr stören, denn die Freude am Sport und der unvergessliche Spaß in dieser Vulkanlandschaft in so einer hochbesetzten Veranstaltung teilzunehmen, war jetzt einzig wichtig und Erlebnis. Wohl wissend auch mal Radfahrer überholt zu haben und nicht Letzter zu werden, kam ich nach 1h 25’ wieder in der Wechselzone an. Nun also noch der schwere 13km Lauf. Ganz ohne Koppeltraining und bei jetzt steigenden Temperaturen Richtung 20°C ging es mit stärker werdendem Gegenwind zunächst langsam stetig steigend Richtung Leuchtturm. Unterstützt von Birgits Fahrradbegleitung und ohne falsche Ansprüche als Flachlandläufer, lies ich es vorsichtig angehen. Stark schwitzend und mit sehr wechselnder Geschwindigkeit erreichte ich den letzten Kilometer vor der Wende am Leuchtturm, nur jetzt ging es steil bergauf, so dass auch schnelles Gehen helfen musste. Am Leuchtturm war regelrecht Sturm und kein Grund hier die Aussicht zu genießen. Noch 6,5km abwärts im hohen Tempo und dann voller Emotionen in den Zielkanal. Nach 3h10’ war ich zwar 1h5’ nach dem Sieger im Ziel, hatte aber viel Spaß und immer noch alle Möglichkeiten, wie z.B. frisch gekochte Speisen zu essen (Nudelpfanne, Paella, Garnelen, Obst, Trockenfrüchte uvm.) und eine ausführliche Massage. Der Tag war eindeutig ein Highlight im Trainingscamp Playitas und kann Leistungssportlern und Normalambitionierten gleichermaßen uneingeschränkt empfohlen werden.
Stand: 02.01.2020