Stand: 19.02.2023
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OM 2015 in Glücksburg
Kurzbericht zu der Staffel „Mixed Rookies“
Welch eine Anspannung im Vorfeld dieser Langdistanz in Glücksburg für alle Staffelmitglieder.
Nachdem die Monate Februar bis Mitte Juli vergleichsweise normal verliefen, abgesehen von
sehr viel mehr einseitigem Training im Hinblick auf die jeweilige Aufgabe in der Staffel, wurde es
Ende Juli schon sehr spannend. Es kam zum Ende der Vorbereitung einfach viel zusammen. Wir
Rookies für die Langdistanz spürten die Unsicherheit und die Aufregung aus sehr
unterschiedlichem Fokus. Katharina stand vor Ihrer längsten Laufstrecke an einem Sommertag
mit einem Start zur besten Kaffeezeit, Uli kannte 130km Radfahren, aber wie fühlt sich 180km
an und ich war 9 Tage vorher durch eine Oberschenkelzerrung derart verletzt, dass sich jedes
Training erledigt hatte, dafür zählte jetzt nur noch auf die Heilkraft der Ärzte und Medizin zu
hoffen. Damit nicht genug entwickelte sich die Woche vor dem Start zur kältesten und
stürmischsten Woche seit ever. Die Ostsee wurde „aufgemischt“ und ausgekühlt. Wird das
Schwimmen abgesagt, brauche ich einen Ersatz für das Schwimmen (danke an Kerstin und
Patrick) usw.?
Zwei Tage vorher war es eindeutig, ich werde die Zerrung kaum noch spüren und kann antreten,
Uli hat ein Loch im Mantel entdeckt und uns die Bedeutung kleinster fehlender Schrauben an
der Schaltung erklärt und Katharina war ohnehin optimistisch und sehr weise, indem sie sich
schont und nicht wie viele Rookies vorher „übertrainiert“.
Der „längste Tag“ begann um 5:00 Uhr und meinte es gut mit uns, da es windstill war und
irgendwann bis 21°C warm werden sollte, morgens jedoch nur kühle 11°C hatte.
Um 6:55 Uhr ging ich als fast Letzter in den Startblock am Strand, umhüllt von knisternder
Atmosphäre, die ich nur ansatzweise spürte, da ich mich mehr fragte, wie ich die
Wassertemperatur von 16,7°C ca. 90 Minuten aushalten werde. Helfen die zwei Badekappen
und was mache ich bei Kältekrämpfen? Es war klar, um 7:00 Uhr haben es mindestens 800 der
900 Starter sehr eilig, so dass ich hinten im Feld gut aufgehoben war. Zügig dem Feld hinterher
und nach 30 Metern gehen mit dem Schwimmen anfangen, was kein Problem war, da Alle
seitlich oder vor mir waren. Nun also 3,86km in zwei Runden schwimmen, und irgendwie hatte
man schnell Rhythmus und auch Spaß. Das Feld schwamm davon, die Sonne blendete brutal, die
Bojen war kaum oder spät erkennbar und als Rookie auf der Distanz macht das alles wenig,
denn wir waren ein super Team mit einer homogenen Einstellung zu den persönlichen Zielen. Es
schwamm sich gut bis ca. 3km, wo mich doch ein Wadenkrampf erwischte, den ich langsam
lösen konnte, dann jedoch jedes Tempo rausnahm und es ruhig zu Ende schwamm, und ja, mir
wurde dann kälter und nach 92 Minuten war dann auch genug und ich konnte Uli den Chip nach
Durchlaufen der Wechselzone geben. Ein schönes Gefühl, wenn man die Staffel „im Rennen
lässt“ und von da an „nur noch Anfeuern“ darf, aber eben auch nicht mehr helfen kann.
Im weiteren Rennverlauf haben alle Rookies ihr Bestes gegeben und gezeigt, dass die
Vorbereitung sehr gut war, um an dem Tag eine gute Leistung anzubieten. Letztlich hat aber
keiner von uns das Bedürfnis entwickelt alle 3 Sportarten als Einzelsportler zu leisten, denn es
war schon so anstrengend genug. Besonders stolz sind wir auf Katharina, die ohne Hilfe eines
Laufvereins perfekt trainiert hat und einen souveränen Marathon gelaufen ist, ohne gehen zu
müssen. Die späte Startzeit und die 21°C waren überhaupt nicht einfach zu bewältigen, aber
wer am Morgen noch so entspannt ist, dass er den Start sogar verschläft, zeugt von hohem
Selbstvertrauen. Nach 12h 35 Minuten sind wir gemeinsam glücklich gefinisht und definitiv stolz
aufeinander. Eine Teamleistung ist für Individualsportler immer ein Highlight und wird sehr
lange in bester Erinnerung bleiben. Danke an das Team und unsere Unterstützer vor Ort (LG
POWER-Schnecken) für die sportlich und menschlich große Erfahrung.