Stand: 10.11.2023
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Triathlonbericht: Die 3. Challenge Gran Canaria (MD und OT)
Triathlon im „Trainings“-Urlaub ist immer beliebter, bei mir und bei den meisten Tris’s mit Interesse am Reisen und den
angenehmen Trainingsbedingungen insbesondere der Kanaren.
Also ging es für Birgit und mich auch 2018 im Direktflug von Hamburg diesmal nach Gran Canaria. Dieser „Touristenmagnet“
hatte bereits zweimal eine Triathlon Veranstaltung auf die Beine gestellt und hatte auch 2018 eine Doppelveranstaltung
angeboten, die nicht nur die 70.3 Frühformtri’s anzog, sondern auch die OT’s, die bereit sind etwas länger zu schwimmen. Wir
hatten 4 Tage vorher Zeit für Akklimatisation mit dem Mietfahrrad (Ghost), was auch dringend notwendig war nach einem extrem
späten und langen Winter in Norddeutschland. Das sehr bergige südliche Inselgebiet mit wenigen Teerstraßen rund um
Maspalomas war was für Bergziegen und Kletterer und nicht wirklich für mich. Ich spürte sehr schnell meine bescheidenen
Grenzen, zumal es abseits der welligen Küstenstraße immer sehr schnell steil bergan ging (7 bis 15%, oftmals viele Kilometer).
Meine Umfänge blieben daher bescheiden, genauso wie die Laufeinheiten am Abend, denn bei 20-26°C war die Luft raus. Einzig
das Schwimmen im Atlantik war ungezügelt insbesondere am geschützten Strand von Amadores Beach perfekt möglich, womit
jeder Tag dann auch begann.
Der Tag vor dem Wettkampf verlief leider nicht wie geplant. Ich hatte mir wohl was Bakterielles eingefangen, jedenfalls wurde
ich krank mit sehr deprimierenden Symptomen. Ich verbrachte Zeit auf der Toilette statt am Strand, bekam Übelkeit und
Kopfschmerzen und hatte größte Mühe mein Rad zu bewegen, um es im Nachbarort aufzupumpen (Puerto Rico). Dann wurde mir
in der Sonne schwindelig und ich brauchte Birgits Hilfe, um mein Rad einzuchecken, was mir komplett sinnlos erschien. Birgit
blieb Optimist und besuchte die Briefingveranstaltung im Nachbarhotel (Gloria), um mir zu sagen, dass garantiert kein Neoverbot
sein würde (17,5°C Wassertemperatur) und wir sollten einfach abwarten.
Die Nacht war entsprechend bescheiden und um 5:45 Uhr am 21.04.18 war zu entscheiden, ob es Sinn haben kann. Ein TRI
versucht es immer, wenn es irgendwie zu verantworten ist und geht zumindest zum Start. Im Morgengrauen erledigte ich die
Vorbereitungen routiniert, jedoch völlig kraftlos. Ich hatte natürlich nichts gegessen und kaum was getrunken! Also, was geht? Es
ging nur um Teilnehmen und ein bleibendes Erlebnis, und genauso ging ich um 7:55 in den Startblock, voller Fragen und auch
Neugierde, wie wohl unsere Deutschen Profis die 70.3 angehen. Werden Patrick Lange und Andi Böcherer ganz vorne sein? Wo
ist der gemeldete Alistair Brownlee eigentlich? Aber Daniela Ryf ist wohl auch nicht gekommen…..
Beim Start des Short Triathlon um 8:05 zählte für mich nun nur die Cut-Zeit 9:00 zu schaffen (1.9km), danach galten die
entspannten MD-Cut-Zeiten auch für die Shorties. Zwei Runden in den Ozean hinein mit einem Landgang, was ohne schwere See
gut zu schaffen war. Da ich „stabil“ genug war ging es langsam nach 47 Minuten in die Wechselzone und zum Pedalieren. Die
anspruchsvolle Hügelstrecke der Küstenstraße hatte mehrere Runden und war vollständig für Autoverkehr gesperrt worden. Dies
wurde seit Tagen an der Strecke der Bevölkerung angekündet, denn es wurde um Verständnis für die zahlreichen TRi’s gebeten,
wie ich es noch nicht erlebt hatte:
Nach 40km und diversen Überrundungen durch die Profis und auch hoffentlich gesünderen Amateure wechselte ich auf die 10km
Laufstrecke, die ich ganz sicher nicht viel länger hätte laufen wollen. Mein Zustand war soweit ok, aber steile Anstiege wollte ich
nicht wirklich laufen, ich wollte gesund ankommen. Es brachte aber dennoch Spaß und blieb mir im Zieleinlauf dann auch
unvergesslich. Ich erlebte fast mehr Freude, als bei einem normalen schnellen Finish und konnte den Tag dann mit Birgit ganz
entspannt am Strand genießen, den weiteren Finishern zuschauen. Patrick und Andi wurden übrigens Dritter und Zweiter, weil ein
noch schnellerer Spanier (Dapena Gonzalez) für einen Streckenrekord sorgte, und wohl einen besseren Tag hatte.
Fazit: Die Challenge war gut organisiert, auch gut bezahlbar, eine besondere Erfahrung und ein lohnenswertes Trainingsziel für
alle Ansprüche. Der Rahmen mit einer winzigen Messe, kaum Englischen Informationen während des Wettkampfs und keiner
After-Run-Party noch optimierbar. Dies können die Kollegen auf Lanzarote und vor allem auf Fuerteventura doch noch besser.
Roland F.
Ergebnis:
Official time
03:21:24
138 / 169
General
124 / 145
Masculino
10 / 15
VETERANO 2