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Südafrika-Impressionen von einer Reise Nov./Dez.1999
Reiseziele: Cape town - Simonstown - George - TsiTsikama - Oudtshorn -
Bluebergstrand
Hintergründe und Erfahrungen zu einer sehr schönen Reise nach Südafrika:
Es begann mit einem sehr angenehmen Flug ohne Zeitumstellung via London
nach Cape Town über Nacht. Am frühen morgen angekommen und mit etwas
Geduld mieteten wir unseren in Deutschland gebuchten PKW, um uns in das
Abenteuer(?) Südafrika zu begeben.
Auf sehr guten Straßen mit akzeptabler Beschilderung suchten wir unseren
Weg Richtung Bluebergstrand. Dort waren wir für 2 Wochen bei Verwandten
privat untergebracht. Allein die Gastfreundschaft wäre ein eigenes Kapitel
positiver Erfahrungen.
Da wir also nur ca. 20km von Kapstadt entfernt mit Blick auf den Tafelberg
untergebracht waren, lag es nahe, zunächst einige Eindrücke der Großstadt zu
sammeln und etwas von den Menschen in diesem Land der Gegensätze von
Arm und Reich mitzubekommen. Wir fuhren direkt Richtung "Waterfront" und
erlebten die fast schon amerikanische Lebensweise im Zentrum der Stadt.
Shoppingmöglichkeiten, Restaurants aller Nationalitäten, Ausflugsmöglichkeiten
mit dem Bus oder vor allem mit den Schiffen boten reichlich Auswahl, und
dabei jederzeit das Gefühl in einer friedlichen Umgebung Urlaub zu haben.
Die Sicherheit für Weiße ist sicher ortsabhängig und gerade im Bereich
Johannesburg gibt es häufig Übergriffe. Im Süden des Landes und außerhalb
der am Stadtrand gelegenen Schwarzensiedlungen sind keine Gefahren zu
befürchten. Nachts und am Wochenende ist es ev. nicht sehr empfehlenswert
in Downtown längere Spaziergänge zu planen, da dort häufig auch arme
Menschen um Geld betteln oder schlimmstenfalls bedrängen, direkt gefährlich
ist dieser Bereich jedoch aus unserer Sicht nicht. Provokationen und
Leichtsinnigkeit sind natürlich grundsätzlich zu vermeiden!
Einen Tagesausflug nach Hermanus lohnt im Frühling von Südafrika immer
noch, da zu der Zeit die großen Wale (Southern Right Whale) noch an die Küste
kommen und so sehr einfach mit etwas Geduld beobachtet werden können. Die
Fahrt dorthin geht über die Küstenstraße 44 von Sommerset West über
Kleinmond weiter über die 43 nach Hermanus.
Für Tierfreunde ein weiteres echtes Highlight bereisten wir an der Westküste
via R27 über Langebaan (Naturschutzreservoir) nach Velddrif entlang einer
Sandpiste zur R399 und dann auf die Nr. 7 nach Norden bis zur R364, die
Richtung Lamberts Bay führt. Dort befindet sich eine wenig bekannte
gigantische Vogelkolonie von Möwenarten, und vor allem mehrere 10.000
Tölpel (Gannets), die dort dichtgedrängt zusammenhocken und ihren
Nachwuchs aufziehen. Dieser unvergleichliche Eindruck kann von einem
Beobachtungspunkt in aller Ruhe genossen werden. Große Tierfilmer unserer
Zeit haben sich bereits dort monatelang aufgehalten, um die Vögel zu
studieren.
Wem mehr nach Wandern in den Bergen ist, kann z.B. die N7 nach Norden
fahren und in den Cederbergen verschiedenen Touren planen. Ranger beraten
gerne vor Ort.
Der Süden Afrikas ist aber vor allem auch dank seiner Weine sehr bekannt.
Eine Fahrt über Stellenbosch (Universitätsstadt) und Franschhoek
(Weinanbaugebiet) nach Paarl und über den Du Toit's Kloo Pass nach
Worcester zurück über die N1 wäre eine sehr lohnende Rundfahrt. Am
Wegesrand können Weingüter besichtigt werden, Weine getestet und erworben
werden, oder einfach nur die vielfältige Natur bewundert werden, die sehr reich
an Blütenpracht insbesondere im Frühling ist.
Nicht minder reizvoll war das "Pflichtprogramm" von Kapstadt via Hout Bay, wo
ein Besuch im Zoo "World of Birds" sehr lohnend ist, zumal man dort in den
Vogelgehegen hindurchwandert, weiter Richtung "CAPE POINT". Der bekannte
Cape Point befindet sich in einem geschützten Naturreservat, so daß dort nicht
nur die eindrucksvolle Küstenlandschaft mit hohen Klippen zu erwandern war,
sondern auch eine vielfältige Tierwelt anzutreffen ist. So beobachteten wir 2
Strauße, die am Meeresrand spazierten, sahen in den Felsvorsprüngen
zahlreiche Dassies oder auch einzelne Affen am Wegesrand.
Nicht weit entfernt liegt dann ebenfalls das aus der Schulzeit gemein hin
bekannte "Kap der guten Hoffnung", an dessen Felsenrand ebenfalls gute
Spaziermöglichkeiten bestehen.
Um etwas weniger Auto zu fahren entschlossen wir uns, nach ca. 1 Woche
Südafrika und jedem Tag schönes Wetter um 18-26°C, zu einem Besuch im
Botanischen Garten "Kirstenbosch" am Rande von Kapstadt. Dort interessierten
uns vor allem die vielen Arten prachtvoller Pflanzen der Südhalbkugel. An
erster Stelle sind hier die Proteaarten, angeführt von der Königsprotea zu
nennen, die natürlich ein sehr gefragtes Fotomotiv darstellte.
Schon am nächsten Tag sollte es wieder zu einem Highlight kommen. Wir
führen in das nahegelegene Simonstown über Muizenberg an der False Bay
entlang, um die Pinguinkolonie der Jackass Pinguine zu besuchen. Die Tiere
siedeln dort an der Küste am Rande von Simonstown zu Tausende und haben
sich dafür in einem kleinen Areal von außergewöhnlichen Felsformationen
angesiedelt. Von Beobachtungspunkten aus oder auch direkt an den Felsen
können die eleganten Tiere fotografiert werden. Man darf sie nur nicht in die
Enge treiben oder ihnen zu nahe kommen, dann werden sie aggressiv und
können beißen. Simonstown ist wegen seiner historischen, englischen
Architektur einen Stadtbummel wert. Dort befinden sich zahlreiche
Souveniermöglichkeiten oder für den Liebhaber einige Antiquitätengeschäfte.
Um nicht nur das Gebiet um Kapstadt zu erobern, sondern auch weiter
entlegene und nicht minder reizvolle Landschaften zu erkunden, unternahmen
wir mit Freunden eine Mehrtagesfahrt nach George entlang der Gardenroute.
Dafür fuhren wir die N2 nach Osten über Mosselbay, um dann nahe George in
einem Naturreservat direkt am Meer zu übernachten. Dort verbrachten wir in
einem komfortablen Holzhaus zurückgezogen einige schöne Tage mit
abendlichem Grillen von Köstlichkeiten der Region. Dazu gehörte immer auch
ein Tropfen eines köstlichen Weißweins. Nächtens hinterließen die Tierstimmen
in dieser Einsamkeit einen bleibenden Eindruck in uns.
Während dieser Zeit fuhren wir tagsüber u.a. zum Tsitsikama National Park
über Plettenbergbay, um dort eine längere Wanderung zu unternehmen, u.a.
mit einer Überquerung des Storms Rivers's Mouth auf einer langen
Hängebrücke.
Unsere Rückfahrt nach Kapstadt wählten wir über Oudtshorn, da dort bekannte
Straußenfarmen angesiedelt sind. Wir begnügten uns mit der Tierbeobachtung
und verzichteten auf die Möglichkeit, auf ausgewachsenen Straußen zu reiten.
Straußeneier sind auch eher an anderen Plätzen des Landes preiswert. Danach
führte uns die Straße eine Zeit lang durch die sehr schöne "kleine Karoo", eine
Wüste mit steppenartiger Botanik und einigen frei lebenden Tieren, die sonst
nur schwer anzutreffen sind. Strauße sahen wir dort sehr häufig. Gazellenarten
und andere Tiere waren nur mit Geduld zu entdecken.
Vor unserer Rückreise galt es nun noch den Tafelberg in Kapstadt mit Blick auf
den seitlichen lions head zu erobern. Bei Temperaturen um 28°C am Fuße des
Plateauberges wählten wir die Seilbahn, die als Alternative zum Wandern
letztlich die richtige Entscheidung war. Der Rundblick von oben war überaus
eindrucksvoll zumal wir Glück mit Wetter hatten. Der Berg lag frei und nicht
wie so oft in Wolken gehüllt. Bei einer 3 stündigen Rundwanderung hatten wir
allerdings das Sonnenbrandrisiko unterschätzt. Die Felsformationen, die
Pflanzenpracht in dieser Höhe und auch die Tiere (Dassies, Chamäleons usw.)
zusammen mit dem 360° Panoramaweitblick machten uns den Abschied aus
Südafrika überaus schwer.
Nach diesen Erlebnissen stand für uns fest: WIR KOMMEN WIEDER, sobald die
Umstände es erlauben.
Ich hoffe die Empfehlung ist angekommen und wünsche allen Interessierten
einen schönen Urlaub im Süden Südafrikas.
Bei weiterem Interesse stehen wir für Fragen zur Verfügung und
möchten auf die Fotoimpressionen dieser Reise hinweisen.