Stand: 15.02.2023
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Laufbericht "Hamburg Stadtparkmarathon 2007"
Stadtparkmarathon in Hamburg
14.10.2007
Laufbericht:
Es waren 4 Monate Training vergangen, die einmal anders geplant wurden, da ich an meiner linken
Haglundferse bei langen Trainingseinheiten grundsätzlich Probleme bekam. Die Ferse schwillt dann
anschließend an und Auftreten an den zwei folgenden Tagen macht Probleme. In Konsequenz hatte
ich mein Training auf 3-4 Einheiten pro Woche reduziert und dazu einmal pro Woche eine schnelle
Fahrradeinheit ergänzt (15-20km). Sollte das für eine Bestzeit reichen?
Am kalten herbstlichen Sonntagmorgen machten wir uns um ca: 6:30 Uhr per PKW auf Richtung
Hamburg über die A7. Bei ca. 2°C und einem schönen Sonnenaufgang wussten wir, was uns erwartet
- ein kühler Beginn - und anschließend steigende Temperaturen. Ohne lange Parkplatzsuche
erreichten wir schnell das Ziel am Planetarium am Stadtpark, wo die Vorbereitungen sehr entspannt
abliefen. Das Teilnehmerfeld war ganz ansehnlich, da auch eine Staffelmarathonmeldung möglich
war. Dies ist vorteilhaft für die Stimmung an der Strecke. Ansonsten ist der Lauf ein ruhiger Parklauf,
wo es wenig hektisch und sehr gut organisiert zugeht.
Start war pünktlich um 9:00 Uhr bei 4°C und wolkenlosem Himmel. Aus meiner Sicht eine
angenehme Situation, bei einem Marathon relativ weit vorne im Starterfeld zu stehen und schon nach
500m den eigenen Laufrhythmus zu finden. Im bewaldeten Stadtpark ging es letztlich 5mal die 8,4km
Runde entlang, vorbei an Rhododendronbüschen, Liegwiesen, einer Teichanlage und zahlreichen
Parkanlagen, stets auf flachem festem Kiesweg. Der Untergrund war für mich und einige andere
sicher ein wichtiges Kriterium, da es auf 42 km ein anderes Erlebnis ist auf Kies als auf Teer zu
laufen, insbesondere wenn man relativ schnell unterwegs ist. Bei ca. 14km hatte ich das Bedürfnis die
leichte Laufjacke abzulegen, was kein Problem ist, wenn man eine hilfsbereite und motivierende
Begleitung an der Strecke hat. Die fünf Runden sind für Zuschauer ein Vorteil, denn man hat die
Möglichkeit zahlreicher Begegnungen. Auch wenn der Wind sich weiter kühl anfühlte waren die
steigenden Temperaturen deutlich spürbar, aber auch die Getränkeversorgung mit unterschiedlichen
Produkten war stets gegeben. Ich konnte meine Zeit gut stabilisieren, hatte meist 3 Minuten unter
der Zielzeit von 3h30 auf der Uhr, wobei es bei km 38 dann wieder schwer wurde und ich die
Oberschenkel deutlich merkte. Jetzt nur nicht falsch bewegen und den Rhythmus halten, aber es kam
wieder anders. Bei km 40 erwischte mich der Krampf im Bein, so dass ich sofort intensiv dehnte und
dann etwas ging. Der Schmerz war ziemlich stark und die Zielzeit kam immer näher. Sollte es doch
nicht gelingen, obwohl alle Voraussetzungen gut waren? Ich lief mit relativ steifen Beinen ungelenk
weiter und fand einen Rhythmus, der noch mal gesteigert werden konnte. Mit dem ganzen Willen
zwang ich mich positiv zu denken und ALLES ZU GEBEN. Ich hörte das Jahnstadion mit dem
Zielsprecher näher kommen und sah meine Laufuhr. Das Gefühl ins Stadion zu laufen, wo ich ja heute
schon viermal durchlief, war sehr emotional. Voll konzentriert auf die Beine schaffte ich die
Stadionrunde und war sehr froh im Ziel zu sein. Das reichte jetzt definitiv, aber die Freude zu finishen
wurde ganz klar von der persönlichen Bestzeit von 3:29:17 übertroffen. Ausgepowert musste ich
mich erstmal setzen, um dann langsam die Atmung zu beruhigen und später den Nachmittag zu
genießen. Vielleicht werde ich wiederkommen, die Veranstaltung hat es ganz sicher verdient.