Stand: 15.02.2023
© Copyright Roland Fromme
Laufbericht „Budapest Marathon 2009“ Am 04.10.09 fand der 24. Intern. Spar-Marathon in Budapest mit ca. 3000 Teilnehmern statt. Wie bei einem großen Stadtmarathon üblich, reisen die meisten auswärtigen Gäste am Freitag an und bleiben bis mindestens zum Montag; in unserem Fall Birgit und ich bis zum Dienstag, um die Sehenswürdigkeiten dieser sehr angenehmen und auf Touristen gut eingerichteten Stadt zu genießen. Nach langer Vorbereitung und früher Buchung hatten wir ein schönes und überaus geräumiges Hotel im Stadtkern mit dem Namen „City“ für einen sehr fairen Preis gebucht. Von dort erreichten wir u.a. den Marathon mit Start am Heldenplatz innerhalb sehr kurzer Zeit per Metro. Wie in den Tagen vorher und auch am Samstag bei der Marathonmesse und der sog. Nudelpartie, hatten wir durchweg warmes sonniges Wetter zwischen 15 und 25°C. Die Organisation war gut, nur die Nudeln und der Nudelbrei waren recht unappetitlich und dadurch nicht als „zwingend“ zu empfehlen. Selbstversorgung erschien uns und Anderen ratsam. Das T-Shirt, das auch als Laufshirt erhältlich ist, ist sehr dekorativ und gelungen. So waren wir gut für den Lauf motiviert und auch über die Laufstrecke informiert. Am Sonntag merkte man dann frühzeitig, dass es warm werden wird, denn schon um 9 Uhr 30 brauchte ich kein wärmendes Hemd mehr, ahnend was da kommen wird. Mit Birgit waren Begegnungspunkte verabredet, die an die U-Bahn gebunden sind. Mit guter Stimmung startete das Feld in den Startblöcken sehr locker und ohne Drängeln. Im Startblock für maximal 3h30 merkte ich u.a., wie international gerade dieser Marathon besetzt ist. In Budapest laufen eben sehr viele Ausländer. Die ersten Kilometer waren auf den Prachtstraßen, die voll gesperrt waren, ideal zu laufen, so dass es nie Staupunkte gab und glücklicherweise auch noch etwas Häuser- und Baumschatten, was sich spätestens ab Kilometer 6 erledigt hatte. Wir erreichten die Pester Uferzone und liefen am Parlament vorbei Richtung der Margareteninsel, die wir links „liegen“ ließen, um dann auf dem durchweg betonierten Uferweg 180° zu wenden und gegen den dann plötzlich starken Wind im „Gänsemarsch“ leicht vorgebeugt zu laufen. Der Fluss hatte in diesem Abschnitt sogar Schaumkronen und es wurde spürbar, dass man hier Kraftreservieren verliert. Also wäre es gut gewesen zu verlangsamen, aber ich blieb in meinem 4-50er Schnitt, den es noch zu bereuen galt. Die bekanntlich sehr schönen Brücken zu überqueren war angenehm und auf der anderen Flussseite hatten wir etwas weniger Gegenwind und dann über lange Abschnitte „warmen“ Rückenwind. Ja, die Temperatur war stetig ansteigend, was mit Trinken von Wasser und/oder rotem oder türkis blauem Elektrolytgetränken kompensiert werden sollte. Für mich kam ein erster schwächelnder Abschnitt schon bei Km 12, wo ich merkte, dass ich mein Kohlenhydratgel brauche, was ich bei km 14 nahm und auch bald als Unterstützung spürte. Birgit traf ich insgesamt 4-mal, was unproblematisch war, da es nie eng oder unübersichtlich wurde, wenngleich die vielen Staffelläufer immer für Belebung sorgten. Durch die Staffelläufer kamen aber auch andere Laufgeschwindigkeiten in das Rennen, die manchmal Einfluss hatten. Angekommen bei km 21 in 1:42 merkte ich endgültig, dass ich das Tempo nicht halten werde. Es war jetzt über 20°C warm und der Abschnitt bis 28km relativ öde in einem Gewerbegebiet am Stadtrand. Da es Mitläufern nicht anders ging versuchten alle viel zu trinken und nach „vorne“ zu denken. Gegen km 30 merkte ich die Oberschenkel dann deutlich und die Brücke auf die Pester Seite zurück viel mir plötzlich recht schwer. Ich freute mich auf die Begegnung mit Birgit bei 32km, wo ich zwar noch auf Bestzeitkurs war, musste aber erkennen, dass das Rennen gelaufen war. Ich brauchte eine kurze Dehnung der Beine! Also verabredeten wir das Rennen ruhig und vorsichtig zu Ende zu laufen. Dass es dann doch noch viel härter wurde, als diese Worte sagen ist vielen Läufern sicher klar, aber eine „POWER-Schnecke“ gibt nicht gerne auf. Die vereinzelten Musikkapellen bewirkten auch nicht mehr viel Impuls, eher schon der letzte Wendepunkte am Donauufer. Zurück zum Parlament, und dann in die Stadt auf den halbseitig gesperrten Straßen, wurde dann zur muskulären Grenzbelastung. Als bei km 37 eine Autobrücke zu bewältigen war, walkten Viele um mich herum. Ich dehnte mich und lief im 5’45“ Schnitt langsam weiter. Mein zweites Energiegel von km 30 hatte sich jetzt wohl auch verbraucht und die Phase 39 bis 42 war leider frei von jeglichen Endorphinausschüttungen. Das Ziel hörbar in der Nähe, den Heldenplatz erreicht und die zahlreichen Zuschauer als Unterstützung ermöglichten dann wenigsten noch eine 3h34’58“ Endzeit. Dann war es muskulär aber auch genug und ich freute mich innigst auf das sommerliche Ausruhen mit dem Verpflegungsbeutel auf der Parkwiese, bevor es gemeinsam mit Birgit und später auch Manuela, die erfolgreich und relativ schmerzfrei das parallele 30km-Rennen absolviert hatte, ins Thermalbad zum Entspannen ging. Das Wasser mit 30 und 38°C ist ein Genuss für alle Läufer gewesen und Gelegenheit für nette Gespräche mit anderen ebenfalls erfolgreichen und glücklichen „Leidensgenossen“ aus allen Gegenden Europas. Wir können Budapest als Stadt und den Marathon jedem Urlauber und Läufer sehr empfehlen. Durch zu schnelles Anfangstempo bis zum HM, trotz aller Erfahrung und eigentlich ausreichender Eigeneinschätzung für derartig sommerliche Bedingungen, war mehr nicht drin. Für die Veranstaltung war das Klima ein perfekter Rahmen für einen sehr schönen Tag.
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Stand: 15.02.2023
© Copyright Roland Fromme
Laufbericht „Budapest Marathon 2009“ Am 04.10.09 fand der 24. Intern. Spar- Marathon in Budapest mit ca. 3000 Teilnehmern statt. Wie bei einem großen Stadtmarathon üblich, reisen die meisten auswärtigen Gäste am Freitag an und bleiben bis mindestens zum Montag; in unserem Fall Birgit und ich bis zum Dienstag, um die Sehenswürdigkeiten dieser sehr angenehmen und auf Touristen gut eingerichteten Stadt zu genießen. Nach langer Vorbereitung und früher Buchung hatten wir ein schönes und überaus geräumiges Hotel im Stadtkern mit dem Namen „City“ für einen sehr fairen Preis gebucht. Von dort erreichten wir u.a. den Marathon mit Start am Heldenplatz innerhalb sehr kurzer Zeit per Metro. Wie in den Tagen vorher und auch am Samstag bei der Marathonmesse und der sog. Nudelpartie, hatten wir durchweg warmes sonniges Wetter zwischen 15 und 25°C. Die Organisation war gut, nur die Nudeln und der Nudelbrei waren recht unappetitlich und dadurch nicht als „zwingend“ zu empfehlen. Selbstversorgung erschien uns und Anderen ratsam. Das T- Shirt, das auch als Laufshirt erhältlich ist, ist sehr dekorativ und gelungen. So waren wir gut für den Lauf motiviert und auch über die Laufstrecke informiert. Am Sonntag merkte man dann frühzeitig, dass es warm werden wird, denn schon um 9 Uhr 30 brauchte ich kein wärmendes Hemd mehr, ahnend was da kommen wird. Mit Birgit waren Begegnungspunkte verabredet, die an die U-Bahn gebunden sind. Mit guter Stimmung startete das Feld in den Startblöcken sehr locker und ohne Drängeln. Im Startblock für maximal 3h30 merkte ich u.a., wie international gerade dieser Marathon besetzt ist. In Budapest laufen eben sehr viele Ausländer. Die ersten Kilometer waren auf den Prachtstraßen, die voll gesperrt waren, ideal zu laufen, so dass es nie Staupunkte gab und glücklicherweise auch noch etwas Häuser- und Baumschatten, was sich spätestens ab Kilometer 6 erledigt hatte. Wir erreichten die Pester Uferzone und liefen am Parlament vorbei Richtung der Margareteninsel, die wir links „liegen“ ließen, um dann auf dem durchweg betonierten Uferweg 180° zu wenden und gegen den dann plötzlich starken Wind im „Gänsemarsch“ leicht vorgebeugt zu laufen. Der Fluss hatte in diesem Abschnitt sogar Schaumkronen und es wurde spürbar, dass man hier Kraftreservieren verliert. Also wäre es gut gewesen zu verlangsamen, aber ich blieb in meinem 4-50er Schnitt, den es noch zu bereuen galt. Die bekanntlich sehr schönen Brücken zu überqueren war angenehm und auf der anderen Flussseite hatten wir etwas weniger Gegenwind und dann über lange Abschnitte „warmen“ Rückenwind. Ja, die Temperatur war stetig ansteigend, was mit Trinken von Wasser und/oder rotem oder türkis blauem Elektrolytgetränken kompensiert werden sollte. Für mich kam ein erster schwächelnder Abschnitt schon bei Km 12, wo ich merkte, dass ich mein Kohlenhydratgel brauche, was ich bei km 14 nahm und auch bald als Unterstützung spürte. Birgit traf ich insgesamt 4-mal, was unproblematisch war, da es nie eng oder unübersichtlich wurde, wenngleich die vielen Staffelläufer immer für Belebung sorgten. Durch die Staffelläufer kamen aber auch andere Laufgeschwindigkeiten in das Rennen, die manchmal Einfluss hatten. Angekommen bei km 21 in 1:42 merkte ich endgültig, dass ich das Tempo nicht halten werde. Es war jetzt über 20°C warm und der Abschnitt bis 28km relativ öde in einem Gewerbegebiet am Stadtrand. Da es Mitläufern nicht anders ging versuchten alle viel zu trinken und nach „vorne“ zu denken. Gegen km 30 merkte ich die Oberschenkel dann deutlich und die Brücke auf die Pester Seite zurück viel mir plötzlich recht schwer. Ich freute mich auf die Begegnung mit Birgit bei 32km, wo ich zwar noch auf Bestzeitkurs
Stand: 02.01.2020